Vincent Kriechmayr & Ragnhild Mowinckel siegen in Courchevel

Bei den letzten Speedrennen in dieser Saison zeigten die HEAD Worldcup Rebels in Courchevel noch einmal groß auf. Vincent Kriechmayr war am Mittwoch auf der WM-Strecke 2023 in der Abfahrt der Schnellste und auch am Donnerstag im Super-G eine Klasse für sich. Ragnhild Mowinckel holte beim Super-G am Donnerstag ihren zweiten vollen Erfolg im Weltcup. Christine Scheyer fuhr als Zweite in der Abfahrt nur um eine Zehntelsekunde an ihrem zweiten Weltcup-Sieg vorbei.

„Vincent Kriechmayr hat letzte Woche einen Riesenschritt gemacht. Er hat alles genau analysiert und gesehen, dass er mehr Attacke reiten muss. Wenn man das Finale so souverän gewinnt, dann ist das für ihn und auch für uns gut. Wir können alle nächstes Jahr mit einem sehr guten Gefühl zur WM fahren“, betont HEAD-Rennsportleiter Rainer Salzgeber. „Das gilt auch für Ragnhild Mowinckel. Der Sieg ist für sie ein echter Motivationsschub. Das löscht viel von der Festplatte, was vorhin passiert ist. Auch sie wird mit einem guten Gefühl zur WM reisen. Christine Scheyer hat gezeigt, dass sie bei kurvigen Strecken wie schon damals bei ihrem Premierensieg die richtigen Mittel findet. Sie hat super attackiert.“

 

„Oben ist mir ein Traumlauf gelungen“                 

Für Vincent Kriechmayr waren es die Siege zwei und drei in dieser Saison nach dem Erfolg bei der Abfahrt in Wengen im Jänner – insgesamt hat der 30-Jährige in seiner Karriere damit zwölf Weltcup-Siege eingefahren. „Es war sehr fordernd, eines der anstrengendsten Rennen. Ich habe versucht, alles reinzulegen, mehr wäre nicht gegangen. Oben ist mir ein Traumlauf gelungen. Ich wollte alles zeigen, was ich draufhabe. Dass es so aufgeht, ist sehr schön. Dieser Abschluss ist für das Selbstvertrauen in der nächsten Saison sehr wichtig“, freute sich der Österreicher nach seinem Abfahrtssieg. „Ich habe mich auch heute wieder am Limit bewegen müssen. Wir haben auch am Material etwas gemacht, mein Servicemann hat super gearbeitet“, ergänzte Kriechmayr nach seinem Erfolg im Super-G am Donnerstag. In der Super-G-Gesamtwertung schob sich Kriechmayr noch auf den dritten Rang vor – knapp vor seinem HEAD-Teamkollegen Matthias Mayer.

 

Beat Feuz verpasst kleine Kristallkugel nur knapp

Beat Feuz fuhr in der Abfahrt als Dritter über die Ziellinie. Der Schweizer verpasste damit seine fünfte kleine Kristallkugel in der Abfahrt um nur 13 Punkte. „Ich habe vier Mal in Folge den Abfahrtsweltcup gewonnen. Diese Saison knapp nicht. Ich war aber wieder vorne dabei, stand sieben Mal am Podium, wurde Olympiasieger. Damit ist für mich alles o.k.“, analysierte der 35-Jährige im Ziel. Der Kanadier James Crawford wurde Siebter, der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle Achter sowie Matthias Mayer aus Österreich und Dominik Schwaiger aus Deutschland zeitgleich Zwölfte. Im Super-G schienen James Crawford als Fünfter, Ryan Cochran-Siegle als Siebter, der Franzose Alexis Pinturault als Achter, der Schweizer Justin Murisier als Neunter, Beat Feuz als Zehnter und Matthias Mayer als Zwölfter ebenfalls unter den Top 15 auf.

 

Erster Speed-Sieg für Ragnhild Mowinckel

Grund zur Freude hatte auch Ragnhild Mowinckel beim letzten Super-G der Saison am Donnerstag. Die Norwegerin holte ihren ersten Weltcup-Sieg in einer Speed-Disziplin. Bereits einmal, beim Riesenslalom 2018 in Ofterschwang, stand die 29-Jährige ganz oben auf einem Weltcup-Podium. Auf Rang sechs klassierte sich Corinne Suter aus der Schweiz, auf Rang acht Laura Gauche aus Frankreich und auf Rang 15 Elena Curtoni aus Italien. In der Super-G-Gesamtwertung wurde Elena Curtoni Zweite, Ragnhild Mowinckel Vierte.

 

Christine Scheyer zum zweiten Mal am Weltcup-Podium

Bei der letzten Abfahrt der Saison hatte Christine Scheyer als Zweite nur eine Zehntelsekunde Rückstand auf die Siegerin Mikaela Shiffrin. Die Österreicherin stand davor in ihrer Karriere einmal am Weltcup-Podium – bei ihrem Sieg 2017 in der Abfahrt in Altenmarkt-Zauchensee. „Natürlich ärgert mich das Zehntel, aber heute ist die Freude über den zweiten Platz sicher größer. Ich habe versucht, dass ich voll andrücke. Im Ziel war ich aber überrascht, als es grün war. Ich wollte attackieren und das habe ich heute geschafft“, erklärte die 27-Jährige. Platz fünf ging mit nur sechs Hundertstelsekunden Rückstand auf Scheyer an die Schweizerin Lara Gut-Behrami. Weitere sechs Hundertstelsekunden dahinter landete Ragnhild Mowinckel auf Rang sechs. Elena Curtoni wurde Zehnte. In der Disziplinen-Gesamtwertung belegte Abfahrts-Olympiasiegerin Corinne Suter den zweiten Platz.