Kriechmayr & Crawford – Doppelsieg auf der Stelvio

Auf einer der schwierigsten Abfahrtsstrecken in Weltcup, der Stelvio in Bormio, zeigten die HEAD Worldcup Rebels einmal mehr ihre Klasse: Vincent Kriechmayr siegte am Mittwoch vor seinem Markenkollegen James Crawford. Lara Gut-Behrami verpasste den Sieg beim Riesenslalom am Semmering am Mittwoch trotz eines schweren Fehlers nur um eine Zehntelsekunde. Für die größte Überraschung sorgte aber Matthias Mayer. Der Österreicher erklärte am Donnerstag seinen Rücktritt.

„Bormio waren zwei sehr spezielle Renntage für uns. So extrem der Rücktritt von Matthias Mayer am Donnerstag war, so extrem waren auch die beiden Läufe von Vincent Kriechmayr und James Crawford am Mittwoch“, betonte HEAD-Rennsportleiter Rainer Salzgeber. „Schon die Fahrt von James Crawford war sensationell, aber so eine Fahrt wie von Vincent Kriechmayr habe ich auf der Stelvio noch nicht gesehen. Das ist für uns umso erfreulicher, weil es jetzt mit den Klassikern losgeht. Wir sind vom Material richtig gut unterwegs. Die Anpassungen, die wir gemacht haben, tragen ihre Früchte. Schade, dass Lara Gut-Behrami am Semmering den Sieg um eine Zehntel verpasst hat. Der Fehler im zweiten Lauf war ein bisschen zu viel. Es freut mich aber sehr, dass sie nach ihrem Auftaktsieg in Killington jetzt auch bei diesem Rennen auf Augenhöhe mit der Siegerin war. Auch Sara Hector war bis zu ihrem Ausrutscher sehr schnell unterwegs. Das zeigt ihre grundsätzliche Stärke.“ Zum Rücktritt vom Matthias Mayer sagt Rainer Salzgeber: „Nach dem terminisierten Rücktritt von Beat Feuz ist das jetzt schon eine sehr spezielle Situation für uns. Nicht nur, weil uns Matthias Mayer wegen seiner Leistungen oder möglicher Medaillen fehlt, sondern auch als Typ in der Gruppe. Er selbst kennt die Beweggründe und er wird es sich gut überlegt haben. Ich wünsche ihm, dass er es im Leben jetzt so macht wie im Sport – dass er klare Entscheidungen trifft und diese entsprechend umsetzt. Das hat ihn als Athleten so außergewöhnlich gemacht.“

 

Erster Sieg für Vincent Kriechmayr in Bormio

Für Vincent Kriechmayr war es der 14. Weltcup-Sieg insgesamt, der siebte in der Abfahrt. In diesem Jahr stand der Österreicher bisher einmal, bei der Abfahrt in Gröden, ganz oben am Podium. „Das war sicher meine beste Fahrt da herunter“, analysierte Vincent Kriechmayr seinen ersten Sieg in Bormio. „Es ist die ‚zachste‘ Abfahrt im Jahr, die will man als Abfahrer unbedingt gewinnen. Man muss von oben bis unten riskieren, das ist mir gut gelungen. Man muss sich voll am Limit bewegen, darf keine Fehler machen – das ist mir voll aufgegangen.“

 

Beste Abfahrts-Platzierung für James Crawford

James Crawford sorgte mit seinem zweiten Platz für einen Doppelsieg der HEAD Worldcup Rebels. Der Kanadier lag im Ziel vier Zehntelsekunden hinter Kriechmayr. Für den 25-Jährigen war es der dritte Podestplatz im Weltcup und die beste Platzierung in einer Abfahrt. Alle drei Top-3-Plätze erzielte Crawford im Jahr 2022. Ryan Cochran-Siegle aus den USA wurde Fünfter. Freuen durfte sich auch Justin Murisier über seinen siebten Platz. Der Schweizer ging mit Startnummer 40 in das Rennen und fuhr zu seinem besten Abfahrts-Ergebnis. Bisher landete er in dieser Disziplin erst zwei Mal – als 26. und als 30. – in den Punkterängen. Platz acht ging an den Schweizer Gilles Roulin, Platz 14 an den Franzosen Adrien Theaux.

 

Vincent Kriechmayr auch im Super-G am Podium

Auch beim Super-G am Donnerstag in Bormio bestätigten die HEAD-Athleten ihre starke Form. Vincent Kriechmayr landete als Zweiter erneut am Podium. Und mit Alexis Pinturault aus Frankreich als Fünfter, James Crawford als Sechster, Stefan Babinsky aus Österreich als Neunter sowie Justin Murisier und Ryan Cochran-Siegle als 13. fünf weitere HEAD-Piloten unter den Top 15.

 

Lara Gut-Behrami fährt nur knapp am Sieg vorbei

Pech hatte Lara Gut-Behrami beim zweiten Riesenslalom am Semmering am Mittwoch. Die Schweizerin legte einen fulminanten ersten Lauf in den Schnee und ging als Führende in die Entscheidung. Trotz eines schweren Fehlers im zweiten Durchgang errang die 31-Jährige noch Platz zwei – und verpasste den Sieg dennoch nur um eine Zehntelsekunde. Auf den Rängen elf und zwölf landeten die beiden Norwegerinnen Maria Therese Tviberg und Ragnhild Mowinckel, auf Platz 15 die Schweizerin Wendy Holdener. Beim ersten Riesenslalom am Dienstag wurde Ragnhild Mowinckel Sechste, Lara Gut-Behrami Siebte, die Schwedin Sara Hector Achte und die Französin Coralie Frasse-Sombet Elfte.

 

Lena Dürr Dritte beim Semmering-Slalom

Beim abschließenden Slalom am Semmering am Donnerstag gab es für Lena Dürr mit Platz drei den ersten Podestplatz in dieser Saison. Die Deutsche ging im zweiten Lauf als Viertplatzierte ins Rennen. Wendy Holdener lag im Endklassement auf Platz fünf, Anna Swenn-Larsson aus Schweden auf Rang sechs. Sara Hector wurde Elfte. Franziska Gritsch aus Österreich fuhr mit bester Zeit im zweiten Lauf noch vom 23. auf den 14. Platz vor.