„Die Latte liegt für uns sehr hoch“

Sieben WM-Goldmedaillen, eine große und vier kleine Kristallkugeln sowie 19 Weltcup-Siege – mit dieser eindrucksvollen Bilanz aus der vergangenen Saison starten die HEAD Worldcup Rebels am 23. und 24. Oktober in Sölden in das neue Weltcup-Jahr. Auch in dieser Saison wollen die Rebels ihren Status als bestes Ski-Team der Welt bestätigen. Saison-Highlight sind die Olympischen Spiele, die vom 4. bis 20. Februar in Peking über die Bühne gehen.

„Ich gehe sehr zuversichtlich in die neue Saison. Wir haben ein großartiges Jahr hinter uns und daran müssen wir uns auch wieder messen lassen – auch wenn die Latte damit für uns natürlich sehr hoch liegt“, betont HEAD-Rennsportleiter Rainer Salzgeber.

 

„Erste echte Standortbestimmung“

Bereits beim Auftakt in Sölden zählen die HEAD Worldcup Rebels zum Kreis der Favoriten. Am Rettenbachgletscher in Tirol werden traditionell zwei Riesenslaloms ausgetragen: Am 23. Oktober steht das Damen-Rennen auf dem Programm, am 24. Oktober folgt das Rennen der Herren. „Für uns als Ausrüster aber auch für die Athletinnen und Athleten ist das erste Rennen sehr wichtig. Es ist nach der Vorbereitung, dem Training und den Tests die erste echte Standortbestimmung“, erklärt Rainer Salzgeber. „Wir waren vergangene Saison in Sölden nicht ganz so weit vorne dabei, wie wir es uns vorgestellt haben. Vor zwei Jahren haben wir bei den Herren souverän gewonnen. Ich denke, dass wir jetzt einen Schritt weiter sind wie letztes Jahr. Die Konkurrenz ist sehr groß, aber so wie vergangene Saison gelaufen ist, wollen wir natürlich auch in Sölden am Podium stehen – am liebsten ganz oben!“

 

„Das Rennen ist immer speziell“

Angeführt wird das HEAD-Team in Sölden von den beiden Riesenslalom-Weltmeistern Lara Gut-Behrami aus der Schweiz und Mathieu Faivre aus Frankreich sowie dessen Landsmann und Riesenslalom-Gesamtsieger Alexis Pinturault. „Ich mag den Hang in Sölden. Das Rennen ist jedoch immer speziell, es kann viel passieren. Wir sind den Rennmodus noch nicht gewohnt, die Piste und die Rennverhältnisse sind sehr anspruchsvoll und auch das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Ich freue mich auf jeden Fall, wieder am Start zu stehen. Für die Saison möchte ich vor allem gesund bleiben und noch einige technische Punkte bei meinem Schwungansatz verbessern“, sagt Lara Gut-Behrami.

 

„Erster Schritt in den Weltcup-Winter“

„Ich möchte so schnell wie möglich Ski fahren und vorne mit dabei sein. Dieses Rennen ist der erste, frühe Vergleich mit den anderen. Es ist der erste Schritt in den Weltcup-Winter, aber der Winter ist lang, deshalb ist es schwer, jetzt schon langfristig Ziele zu setzen. Ich will wieder Rennen gewinnen und natürlich sind die Olympischen Spiele ein großes Highlight“, analysiert Alexis Pinturault, Weltcup-Gesamtsieger in der vergangenen Saison. Mathieu Faivre ergänzt: „Ich möchte einfach nur so viel Spaß haben wie am Ende der vergangenen Saison. Natürlich wäre es schön, wenn ich bei allen Rennen um den Sieg mitkämpfen könnte.“ Lokalmatadorin Franziska Gritsch freut sich, dass die Saison wieder mit ihrem „Heimrennen“ startet. „Für Sölden ist es mein Ziel, eine gute Basis zu finden und das Rennfeeling wieder zurück zu bekommen, da mir doch noch ein paar Trainingstage fehlen. Deshalb sind meine Erwartungen für dieses erste Rennen eher gering.“

 

Zwei verschiedene Skilängen im Riesenslalom

„Mit Stefan Luitz und Leif Kristian Nestvold-Haugen haben wir zwei gute Riesenslalom-Läufer dazubekommen. Atle Lie McGrath ist wieder voll fit. Bei ihm hoffe ich auch, dass er vorne mitfährt“, so Rainer Salzgeber. „Bei der Weltmeisterschaft sind im Riesenslalom einige schon den längeren Ski mit 198 cm gefahren. In diese Richtung haben wir einiges gemacht. Faivre ist mit dem längeren Ski Weltmeister geworden. Er wird ihn in Sölden sicher wieder fahren. Aber es ist auch für uns interessant, wer sich letztendlich beim Auftakt für welche Skilänge entscheiden wird. Beide Varianten funktionieren. Es wird sich die Tage davor entscheiden und hängt sicherlich auch von der Kurssetzung ab.“

 

Gleich viele Speed- und Technikrennen

In der Weltcup-Saison 2021/22 stehen gleich viele Speed- und Technikrennen auf dem Programm, womit von der FIS auf die Kritik, dass der Weltcup-Kalender die Techniker bevorzuge, reagiert wurde. „Aufgrund des geänderten Rennkalenders könnte es schon sein, dass jetzt auch Techniker vermehrt Speedrennen fahren. Alexis Pinturault wird vielleicht deshalb in dieser Saison das eine oder andere Speedrennen mehr in Angriff nehmen“, weiß Rainer Salzgeber.

 

Starkes HEAD-Speedteam

Im Speedbereich holten die HEAD Worldcup Rebels in der vergangenen Saison mit dem Schweizer Beat Feuz in der Abfahrt sowie mit dem Österreicher Vincent Kriechmayr und Lara Gut-Behrami im Super-G drei der vier kleinen Kristallkugeln. Alle WM-Titel gingen ebenfalls an HEAD: Vincent Kriechmayr, zum Sportler des Jahres in Österreich gewählt, kürte sich zum Doppel-Weltmeister in Abfahrt und Super-G. Lara Gut-Behrami wurde Weltmeisterin im Super-G, ihre Landsfrau Corinne Suter in der Abfahrt. „Mit Beat Feuz haben wir in der Abfahrt einen Serien-Kugelgewinner. Diese Kugel wollen wir auch nicht aus der Hand geben. Mit Neuzugang Ryan Cochran-Siegle wird es im Speedbereich ebenfalls sehr interessant. Ich hoffe auch, dass sich der eine oder andere wieder etablieren kann“, sagt Rainer Salzgeber. „Im Slalom sind wir aufgrund der Athleten-Anzahl natürlich etwas limitierter. Bei den Herren hatten wir im vergangenen Jahr drei Podiums, somit sind auch im Slalom Rennsiege das Ziel.“ Neben Stefan Luitz, Ryan Cochran-Siegle und Leif Kristian Nestvold-Haugen sind auch Stephanie Venier und Tanguy Nef neu im Team der HEAD Worldcup Rebels. Aus dem Rennsport verabschiedet haben sich aus dem HEAD-Team Ted Ligety, Bernadette Schild, Manuel Osborne-Paradis, Jonathan Nordbotten und Alice McKennis.

 

„Sport sollte mit gutem Beispiel vorangehen“

Nach einem Jahr mit Geisterrennen und Rennabsagen hofft der HEAD-Rennsportleiter auf eine möglichst „normale“ Saison: „Die Chancen stehen gut, dass alle Rennen so wie geplant stattfinden können. Einige Athletinnen und Athleten haben sich nicht impfen lassen. Das könnte dann bei dem einen oder anderen Rennen, bei dem die Einreisebestimmungen strenger sind, schon Auswirkungen haben. Ich bin über jeden froh, der geimpft ist, weil es auch die Organisation leichter macht. Der Sport sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Rennen wie Kitzbühel oder Wengen sind mit Zuschauern auch für die Athleten eine ganz andere Situation. Deshalb sollten wir alles dafür tun, dass die Rennen auch mit Zuschauern stattfinden können.“

 

Die WM-Medaillen- und Kristallkugelgewinner der Saison 2020/21:

 

Gold (7):

  • Super-G Damen: Lara Gut-Behrami (SUI)
  • Super-G Herren: Vincent Kriechmayr (AUT)
  • Abfahrt Damen: Corinne Suter (SUI)
  • Abfahrt Herren: Vincent Kriechmayr (AUT)
  • Parallel-Bewerb Herren: Mathieu Faivre (FRA)
  • Riesenslalom Damen: Lara Gut-Behrami (SUI)
  • Riesenslalom Herren: Mathieu Faivre (FRA)

Silber (2):

  • Super-G Damen: Corinne Suter (SUI)
  • Kombination Herren: Alexis Pinturault (FRA)

Bronze (3):

  • Super-G Herren: Alexis Pinturault (FRA)
  • Abfahrt Damen: Lara Gut-Behrami (SUI)
  • Abfahrt Herren: Beat Feuz (SUI)

Große Kristallkugel (1):

  • Alexis Pinturault (FRA)

Kleine Kristallkugeln (4):

  • Beat Feuz (SUI) – Abfahrt
  • Lara Gut-Behrami (SUI) – Super-G
  • Vincent Kriechmayr (AUT) – Super-G
  • Alexis Pinturault (FRA) – Riesenslalom