James Crawford holt sensationell Gold im WM-Super-G

James Crawford ließ am Donnerstag beim WM-Super-G in Courchevel alle Favoriten hinter sich. Der Kanadier fuhr mit einem sensationellen Lauf zur Goldmedaille. Alexis Pinturault gewann als Dritter die zweite Medaille bei seiner Heim-WM. Beim Super-G der Damen am Mittwoch teilten sich Cornelia Hütter und Kajsa Vickhoff Lie die Bronze-Medaille.

„James Crawford hat in dieser Saison immer gute Leistungen gezeigt, hat es aber nie ins Ziel gebracht. Heute hat alles richtig zusammengepasst. Nach seinem Sturz in Wengen hatten wir schon Bedenken, ob er das so locker wegsteckt. Das ist ihm gelungen. Er hat aber gesehen, dass er alles riskieren muss und das hat er heute gemacht“, betonte HEAD-Rennsportleiter Rainer Salzgeber. „Die zweite Medaille von Alexis Pinturault ist eine geniale Geschichte. Auch er hat gesehen, dass er riskieren muss, wenn er um das Podium mitfahren will. James hat den Ski vielleicht noch ein bisserl extremer laufen lassen. Beide fühlen sich am Ski wohl und haben Gas gegeben. Das war von beiden wirklich großartig. Auch bei den Damen war der Zielhang entscheidend. Ohne ihren Fehler hätte Ragnhild Mowinckel das Rennen gewinnen müssen. Für Kajsa Vickhoff Lie war es nach ihrer schweren Verletzung natürlich auch eine großartige Geschichte. Ihr Servicemann Bernd Fetz hat immer an sie geglaubt. Und sie selbst auch. Dass Cornelia Hütter auf das Podium fahren kann, hat sie schon bewiesen. Insgesamt war es eine sehr knappe Geschichte. Aber zwei Bronze-Medaillen sind eine sehr gute Ausbeute.“

 

„Ich wollte einfach mein Bestes geben“

James Crawford sorgte für die bisher größte Sensation bei der Weltmeisterschaft in Courchevel/Meribel. Der Kanadier, der noch kein Weltcup-Rennen gewonnen hat, kürte sich im Super-G zum Weltmeister. Im Weltcup hatte der 25-Jährige bisher zwei Podestplätze eingefahren, darunter Platz zwei beim Super-G in Kvitfjell 2022. Bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking holte er in der Kombination die Bronze-Medaille. „Das ist fantastisch. Ich habe von dieser WM nichts erwartet, wollte einfach mein Bestes geben. Ich war sehr fokussiert auf das Skifahren und habe von oben bis unten gepusht. Ich konnte es nicht glauben, als es im Ziel grün aufleuchtete. Es war unglaublich“, sagte der neue Weltmeister.

 

Zweite WM-Medaille für Alexis Pinturault

Auch für Alexis Pinturault läuft es bei seiner Heim-Weltmeisterschaft weiter wie am Schnürchen. Nach seiner Gold-Medaille zum Auftakt in der Kombination folgte im Super-G, dem zweiten Bewerb der WM, gleich Bronze. Die Österreicher Vincent Kriechmayr und Stefan Babinsky landete als Zwölfter bzw. 15. ebenfalls unter den besten 15. „Es war eine richtig gute Fahrt. Ich habe alles gegeben. Es war kein einfacher Super-G“, erklärte Alexis Pinturault. „Er war um fünf Prozent schneller als bei der Kombination. Alle haben ein paar Fehler gemacht. Alle waren am Limit, auch ich heute. James Crawford ist sehr stark und konstant in dieser Saison. Er ist noch jung, er kann noch viel erreichen in der Zukunft.“

 

Hütter und Vickhoff Lie teilen sich Bronze

Zwei Bronze-Medaillen eroberten die HEAD Worldcup Rebels beim Super-G der Damen am Mittwoch. Die Österreicherin Cornelia Hütter und die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie teilten sich den dritten Platz. Für beide Läuferinnen war es die erste Medaille bei einem Großereignis. „Auf so einen Moment arbeitet man hin. Ich hatte einen guten Zug, als ich den Einser gesehen habe, dachte ich aber, das sei zu wenig. Manche Passagen wären noch gnadenloser gegangen“, analysierte die Österreicherin im Ziel. „Ich freue mich, dass ich am Start stehen kann und mich wohl fühle. Das heißt es zu genießen. Dass ich den dritten Platz mit Kajsa teile, ist auch cool. Sie hatte in den letzten Jahren ebenfalls ziemliche Probleme. Das sind die Geschichten, die der Skisport schreibt.“ Happy mit Bronze war auch Kajsa Vickhoff Lie: „Das ist unglaublich, ich bin so zufrieden. Mit meiner frühen Startnummer war es heute sehr schwierig, aber ich habe an mich geglaubt. Es ist so schön, ich lebe meinen Traum und bin sehr stolz.“

 

Mowinckel und Gut-Behrami knapp an Medaillen vorbei

Auf den Plätzen fünf und sechs folgten mit der Norwegerin Ragnhild Mowinckel und der Schweizerin Lara Gut-Behrami ebenfalls zwei HEAD-Pilotinnen. Beide verpassten nur um drei bzw. vier Hundertstelsekunden eine Medaille. Unter den Top 15 klassierten sich auch die Französin Laura Gauche als 14. und die Italienerin Elena Curtoni als 15.